Am Donnerstag, den 2. September 2021, beginnt in Niedersachsen für rund 800.000 Schülerinnen und Schüler die Schule (1). Schon jetzt hat es der oberste Schülersprecher Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, auf den Punkt gebracht: Die Politik habe die „Sommerferien verschlafen“. Erschreckend fände er, dass auf der diesjährigen To do Liste fast identische Punkte wie im vergangenen Jahr ständen. An erster Stelle nannte er dabei die „Digitalisierung an Schulen, vor allem die Ausstattung mit gutem WLAN!“
Mangelnde Kommunikation verhindert Geldfluss
Der Grund für die Komplikationen sei so einfach wie schwierig: Kommunikation. Es gebe viele Dinge wie etwa den DigitalPakt, die durchaus hilfreich seien, aufgrund der fehlenden oder mangelhaften Kommunikation von Bund, Ländern und Kommunen fließen die Mittel aus diesen Töpfen aber nicht, erklärt Schramm. „In einer Krisensituation wie dieser ein Armutszeugnis.“ (2)
Fördermittel bis 2023 abrufbar
Derweil versucht die Niedersächsische Politik zu beruhigen: Auf den „DigitalPakt Schule in Niedersachsen“ findet sich online folgendes Versprechen: „Sie müssen keine Sorge haben, dass Sie Fristen versäumen! Die Fördermittel sind für Ihre Schule und für den Schulträger im Voraus errechnet und bis zum 16.05.2023 reserviert.“
DigitalPakt für besseres WLAN, digitale Anzeigen sowie interaktive Tafeln
Der Digitalpakt Schule diene dazu, die digitale Infrastruktur in den Schulen zu verbessern. Dies könnten zum Beispiel die Verbesserung der WLAN-Ausleuchtung an der Schule sein oder die Ausstattung mit digitalen Anzeige- und Interaktionsgeräten wie zum Beispiel interaktiven Tafeln. Es könne aber auch der Aufbau und die Weiterentwicklung digitaler Lehr-Lern-Infrastrukturen wie zum Beispiel Lernplattformen gefördert werden.
Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler verbessern
Neben der Verbesserung der digitalen IT-Infrastruktur sei ein wichtiges Ziel des DigitalPakts Schule die Förderung der Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler. Deshalb setze das Land Niedersachsen darauf, die Qualität der digitalen Ausstattung an allen Schulen durch den Digitalpakt anzuheben und anzugleichen.
„Bei mehr als 60 Schülerinnen oder Schüler, liegt der Sockelbetrag bei 30.000 Euro. Liegt die Schülerzahl unter 60, beträgt der Sockelbetrag Ihre Schüleranzahl x 500 €. So errechnen Sie den Sockelbetrag, der für kleinere Schulen vorgesehen ist.
Beispiel für den Sockelbetrag einer Grundschule mit 55 Schülern
30.000 / 60 = 500
500 x 55 = 27.500 Euro
Zusätzlich zum Sockelbetrag steht jedem Schulträger ein Betrag pro Schülerin und Schüler zu.“ (3)
Schlechte Noten in Sachen Digitalisierung für Deutschland
Ganz klar, es hakt. Noch immer. Das ergibt auch eine Umfrage von Citrix zum Remote-Unterricht: „Dazu befragte im Auftrag von Citrix OnePoll im Juli und August 2020 jeweils 3.500 Eltern mit Kindern im Alter zwischen sechs und 18 Jahren sowie 3.500 Studierende. Die Umfrage erfolgte zeitgleich in Australien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Kanada, Mexiko und Singapur. Pro Land nahmen 500 Elternteile und 500 Studierende teil.
Das Zeugnis für Deutschland: ,Der Schüler bemühte sich, teils mit Erfolg.’ Bei 50 Prozent der befragten deutschen Eltern waren die Schulen laut deren Einschätzung gar nicht vorbereitet, der Fernunterricht habe nur provisorisch stattgefunden …“
Fast 50 Prozent der Eltern bewerten Fernunterricht-Zugänge als „Herausforderung“
„Die – trotz aller bereitgestellten Milliarden an Finanzhilfe – weithin schleppende Digitalisierung der Schule rächte sich nun. Das pandemiebedingte Improvisieren offenbarte immer wieder Sand im Getriebe: So berichtete ein Sechstel (17 Prozent) der Befragten von anhaltenden technischen Problemen beim Fernunterricht. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Eltern gab an, dass der Zugang zu Remote-Learning-Angeboten zunächst eine Herausforderung darstellte, sich aber dann einspielte.
20 Prozent der befragten Eltern mussten kurzfristig zusätzliche Endgeräte für ihre Kinder beschaffen. Hier galt es zum Beispiel zu verhindern, dass der Fernunterricht den Familien-PC blockiert.
Computerkenntnisse verbessern sich durch Online-Unterricht
Die ständige Auseinandersetzung mit der Technik im Unterricht hatte aber auch positive Nebenwirkungen: So gab mehr als die Hälfte der befragten Eltern (55 Prozent) an, die Computerkenntnisse ihrer Kinder hätten sich durch den Online-Unterricht verbessert.
Lehrerfortbildung und bessere Organisation des Fernunterrichts gewünscht
Der ruckartige Wechsel zum Remote Learning warf aber auch ein Schlaglicht auf den Nachholbedarf: Die Eltern von Schulkindern wünschen sich vor allem mehr Lehrerfortbildung für Remote Teaching (53 Prozent), eine bessere Organisation des Fernunterrichts (48 Prozent) und mehr direkte Interaktion mit Lehrkräften beim Unterricht per Video (45 Prozent).“
„Die Corona-Krise hat den Bildungssektor einem unfreiwilligen Stresstest unterzogen“, so Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe bei Citrix. „Es ist bedenklich, dass in einer Industrienation wie Deutschland nur jedes zehnte Kind in der Corona-Pandemie problemlos von zu Hause lernen konnte, weil es mit der technischen Ausstattung und dem Know-how an Schulen hapert.“
Einfache Bedienbarkeit der Technik für alle Beteiligten gefordert
Citrix-Manager Ebel rät angesichts dieser Lage zu einer klaren, ganzheitlichen Strategie für die deutschen Bildungseinrichtungen: „Online- und Remote-Angebote werden die schulische und akademische Ausbildung noch eine ganze Zeit lang begleiten. Nicht nur, um die aktuelle Krise zu überstehen, sondern auch, um zukünftig besser gewappnet zu sein, müssen wir einheitliche Online-Umgebungen für den Bildungssektor aufbauen, die sich bei Bedarf schnell aktivieren lassen.“ Diese Technik müsse sicher sein und für Schüler, Studenten, Lehrkräfte sowie Eltern einfach zu bedienen. (4)
SchülerInnen auf digitalisierte Welt vorbereiten
Seiner Meinung nach, so Oliver Ebel in einem Kommentar, müsse digitale Bildung in der Schule beginnen! Ebel: „Wer jetzt meint, dass die Pandemie dank der Impfkampagne ja eh bald vorbei ist, die Schulen dementsprechend nur noch wenige Monate durchhalten müssen und wir den Digitalisierungswahn deshalb wieder einbremsen können, unterschätzt massiv, wie wichtig es ist, dass wir Schüler richtig auf die digitalisierte Welt vorbereiten. Natürlich kann jeder Teenager heute ein Smartphone bedienen, aber häufig hören die Kenntnisse dort auch schon wieder auf. Eigenständig nach vertrauenswürdigen Informationen suchen und diese bearbeiten? Ein Grundverständnis, wie alltägliche Technologien funktionieren und was bestimmte Begriffe überhaupt bedeuten? Das Wissen, welche Anwendungen für welche Herausforderungen existieren? Es liegt auch an den Schulen, diese digitale Kompetenz zu lehren und dafür benötigen sie die entsprechende Ausstattung, statt nur Kreide und Beamer.
Digitales Wissen auf dem Arbeitsmarkt gefragt
Schon in wenigen Jahren werden die Schülerinnen und Schüler von heute auf den Arbeitsmarkt drängen – dort werden sie dieses Wissen dringender denn je benötigen. Und wir müssen wissen, wenn wir im internationalen Wettbewerb bestehen möchten, brauchen wir gut ausgebildete, digital versierte Arbeitskräfte – Digital-Natives. 86 Prozent der Führungskräfte in einer aktuellen Citrix-Studie glauben, dass diese Digital-Natives langfristig von der Pandemie profitieren, weil es ihnen leichter fällt, mit digitalen Technologien umzugehen. Dafür müssen wir sie aber zunächst richtig ausbilden – und damit müssen wir in den Schulen anfangen!“ (5)
Sie kennen eine Schule, die noch immer keine vernünftige Infrastruktur besitzt? Wir helfen Ihnen, ein professionelles Konzept zu erstellen und finden individuelle Lösungen für jeden Bedarf! Selbstverständlich unterstützen wir Sie dabei, die dafür notwendigen Fördergelder zu beantragen, um so einen reibungslosen digitalen Schulalltag ermöglichen zu können. Rufen Sie uns an!
Telefon: 0511 6766898-0