Was noch nicht 100-prozentig ausgereift sei, könne nicht in die Fläche gebracht werden, so begründete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seine Entscheidung, die Einführung des E-Rezepts vorerst zu verschieben. Siehe auch unseren Blogbeitrag vom Dezember 2021.
Auf einer Veranstaltung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wies er auf die hohe Fehleranfälligkeit des E-Rezepts im jetzigen Status hin, auch sei der Nutzen nicht klar. „Wenn ich beispielsweise ein elektronisches Rezept ausstelle und muss die Quittung dafür noch gedruckt aushändigen – das kann noch nicht überzeugen,“ so Lauterbach zum Kurswechsel der Regierung in Sachen E-Rezept. (1)
Mehr Praxistauglichkeit und Abbau von Bürokratie gefordert
Auch KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel lobte den neuen Digitalisierungskurs. Er begrüße den angekündigten Kurswechsel der Ampelkoalition hin zu einer versorgungszentrierten Digitalisierung sowie zum Abbau von Bürokratie in den Praxen. Es gehe um kleine Dinge, die die Versorgung konkret verbesserten, und nicht um „große Digitalisierungsvisionen“, so Kriedel am Freitag. „Der IT-Tanker hat noch nicht Schiffbruch erlitten, aber ist in gefährliche Untiefen geraten. Wir können ihn nur gemeinsam wieder heraus manövrieren. Wir stehen bereit, um konstruktiv daran mitzuwirken und Impulse aus der Praxis zu liefern. Vor allem, um zu erörtern, wie versorgungsrelevant und praxistauglich die jeweiligen Pläne der Politik sind“, sagte Kriedel.
Ärzte und Psychotherapeuten nicht bereit, Probleme in Praxen aufzufangen
„Wie die Ärzte und Psychotherapeuten habe auch ich es satt, dass die Nachlässigkeiten, Probleme und Fehler anderer ständig bei uns in den Praxen abgeladen werden“, so Kriedel. Um die Digitalisierung sinnvoll voranzutreiben, sei eine ehrliche Fehlerkultur, aber auch eine offene Entscheidungskultur unverzichtbar. (2)
„Spürbarer Nutzen für Arzt und Patienten fehlt“
Lauterbach kündigte eine „Strategiebewertung“ in seinem Ministerium an. Digitale Anwendungen „müssen einen spürbaren Nutzen für Arzt und Patienten haben“, forderte der Gesundheitsminister.
Simone Brandes, Geschäftsführerin der Support-4-IT GmbH, zum E-Rezept im Interview
Was sagen Ihre KundInnen zu der Nachricht, dass das E-Rezept verschoben wird?
Simone Brandes: „Ich kann nur bestätigen, dass auch unsere KundInnen sehr erleichtert sind, dass das E-Rezept vorerst verschoben wurde. Auch wir sind der Meinung, dass man eine IT-Struktur, die fehleranfällig und noch nicht hundertprozentig ausgereift ist und funktioniert, nicht in die Praxen einführen sollte. Denn tatsächlich wird so der tägliche Arbeitsablauf empfindlich gestört. Und: Diese Probleme verärgern schlussendlich nicht nur ÄrztInnen und Personal, sondern auch die PatientInnen!“
Macht das E-Rezept überhaupt Sinn?
Simone Brandes: „Auf jeden Fall. Es sprechen sehr viele Argumente dafür. In vielen anderen europäischen Ländern greift dieses System ja auch schon. Beispielsweise erspart das E-Rezept chronisch kranken PatientInnen unnötige Wege zwischen Arztpraxis und Apotheke, bei ansteckenden Krankheiten wie beispielsweise Corona entlastet es Arztpraxen durch weniger persönliche Patientenkontakte, da Infektionsrisiken durch die Reduzierung persönlicher Kontakte vermieden werden können. Aber auch pflegende Angehörige können damit bei der Beschaffung von Medikamenten entlastet werden.“
Wie geht es jetzt weiter?
Simone Brandes: „Sicher ist ja jetzt schon: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das E-Rezept kommt. Es wird – wenn es reibungslos funktioniert – den täglichen Arbeitsablauf in den Praxen erleichtern und mehr Freiräume / Zeit für die ÄrztInnen schaffen. Die Frage ist nur: Wann wird es so weit sein? Deshalb raten wir unseren KundInnen dringend, diese Aufschubzeit jetzt sinnvoll zu nutzen und sich schon so weit auf die Umstellung vorzubereiten, dass diese dann zu gegebener Zeit so problemlos wie möglich vorgenommen werden kann. Viele unserer KundInnen nutzen unsere Dienstleistungen bereits dafür.“
Wie bereiten Sie Ihre KundInnen auf die Umstellung zum E–Rezept vor?
Simone Brandes: „Wir checken die heutige IT-Infrastruktur unserer KundInnen in ihren Praxen, verbessern und erneuern sie gegebenenfalls und passen sie jetzt schon frühzeitig auf die Umstellung zur Nutzung des E-Rezepts an. Viele unserer KundInnen stellen ja ohnehin bereits ihre Datenverarbeitung auf digitale Abläufe um, da seit dem 1. Januar 2021 alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte ihrer Krankenkassen erhalten können, in der medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert werden.“
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